April27 , 2024

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Weder Rosen noch Hain, aber fein

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Nach vielen Jahren wieder den Rosenhain zu Geidorf aufgesucht, ein bisschen Waldbaden, Stadtflucht, Naturergeben, es ist ein erstaunlicher Frühsommertag, viele Studenten auf dem Weg, ich hole mir so manchen Gesundheitskilometer, ein ewiger Wanderer, gestärkt von dem viel zu wenig bekannten

Gutmenschengebäck

der Mauracher Bäckerei am Kaiser Josef Platz, nachhaltiges Backen ist möglich, man muss sich nur scheren.

Und schmeckt größtenteils besser, ein bisserl fehlt halt vielen grünen Dingen der Pepp, aber was mich mehr wundert ist warum ein sinnvoller Weg von der Oper Richtung Glacisstraße im Stadtpark zuwächst, von den Stadtgärtnern aufgelassen wurde. Und wie lange schon, weil es lustig aussieht wenn ein Weg einfach nicht mehr gepflegt wird und wie sich ihn die Natur zurückholt.

Ich mag das Univiertel, es hat sich wie so vieles in dieser Stadt gemausert, Auswüchse sind selten, ich denke nichts ist wichtiger für Graz als die durch die vielfältigen und entspannten jungen Menschen eroberte Halbstadt, es gibt ja genug Plätze die sich erfolgreich widersetzen, aber vom Stadtpark an bis tief ins Geidörfl hinein ist eben das blühende Leben näher spürbar aber in den verstaubten Bezirken und Köpfen mancher Altertumssprengsel.    

Den Frühling mag jeder, und den Rosenhain auch, das frisch gemähte Gras,  sein Geruch, ich bin bei den Ententeichen, sie sind kaum verändert

So spaziere ich den Hain ab und entdecke wohl jeden Weg der zu finden ist, er ist ein kleines Refugium der Natur, aber natürlich täuscht das Rund um Graz Grün über die wenigen Fleckchen Natur in Graz selbst hinweg, ein Blick auf die Stadtkarte reicht, da benötigt es keine statische Angabe, Graz ist weit von einer wirklich grünen Stadt entfernt, und der Rosenhain ziemlich weit von Rosen. Ich frage mich wie die Geschichte dieses Ortes eigentlich ist und werde sicher darüber schreiben, aber wenn ich inmitten der Bäume auf alte Ruinen stoße die bis heute nicht zu irgend etwas Sinnvollen wieder aufgebaut worden sind, seit nahezu zwanzig Jahren, oder länger?

Zumindest für einen Jugendclub oder etwas für die nahe Sportuniversität würde Sinn machen, ich kann mich noch erinnern wie lange man brauchte um auf der Spitze des Hain wieder ein inzwischen nettes und viel besuchtes Cafe zu bekommen.

Graz ist langsam, Graz ist eine Fußgänger und Radlerstadt. Das wiederum finde ich sehr schön. Auch die Vielfalt der Stimmen die mir begegnen, alte, junge, englische, Babystimmen, Bellen, selbst das Geräusch des Rasenmähers, je tiefer man hinein stolpert desto mehr Ruhe hat man, die meisten Menschen bevorzugen ausgetretene Pfade.  

Als Fazit ist der Hain jede Stunde wert nur im fehlt leider das gewisse Etwas, er wirkt unfertig, pseudogepflegt, aber man ist froh das es ihn gibt.