Oktober6 , 2024

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Gartengassenfenster

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Wenn du am Gehsteig nach unten blickst kannst du meine Kindheit riechen Wanderlust. Vom Hof aus konnte ich in einen seltsamen Park klettern und klettern konnte ich auch aus meinem kleinen engen Mahagoni Kerker nach oben auf einen Vorsprung, dahinter warteten allerdings vergitterte Fenster.

Mir

fällt erst jetzt auf, das sich zwar Susi, die erste aller Katzen, aber nicht ich hindurchzwängen konnte. Und auch Petzi, der entzückendste aller Kater war eines Tages weg nach dem jemand einfach das Fenster ein gedroschen hatte. Um ihn zu klauen, zu kauen, aus Mutwill, aus Perversio, who knows, who want to know ? 

Susi tauchte wieder auf in einem Nebenkellerfensterdings. Wir standen vor ihr und sie mauzte scheu verzeifelt, ein bisschen Lady halt, konnte nicht heraus, wir nicht hinein.

Meine Mutter behauptete Susi hätte wohl Rattengift gefressen. Und wir gingen anstatt sie zu befreien.

Ich wüsste auch nicht das eine große Problemlösung stattgefunden hätte, auch was den hübschesten Kater aller Kater betrifft. Mir wird schief schlecht. Ich geh jetzt auf die Eltern scheißen.


In fünfzig Jahren kann viel geschehen, hier scheinen gerade bestenfalls zehn bis zwanzig vergangen, eine Parabel für das ganze Land.

Meanwhile hatte ich Fellknäuel ohne Ende. Wie der Almöhi Unterflaggen.

ICH MUSS AUCH SAGEN PEZI KANN FROH SEIN, WEIL ICH WAR EIN SELTSAMES KIND UND NUR BEDINGT NETT ZU IHM, ICH QUÄLTE IHN UNBEWUSST vor lauter Liebe UND MIR BRACHTE AUCH NIEMAND BEI ES SEIN ZU LASSEN. ER HATTE EINE DAUERBINDEHAUTENTZÜNDUNG UND ICH PUTZTE IHN MIT WAHRSCHEINLICH MEIST DRECKIGEN FINGERN IMMER WIEDER DIE AUGEN. HIELT IHN FEST DABEI, IM EXTREMSTEN PSYCHOGRIFF. BIS SPÄT IN DIE NACHT, er durchdrehte, sich gar anpinkelte oder den Kampf mit Bissen gewann. 


Es gibt Prüfungen für Hundehalter, Waffenbesitz, Automobile. Kinder scheinen so gesehen weniger wert. Jeder darf sie werfen. Und ich möchte wertfrei bleiben, nur hinterfragen, ob es nicht eine verpflichtende Ausbildung darin geben sollte und wesentlich mehr sinnvolle Unterstützung, denn das ist kein Phänomen der vergangenen Zeiten oder einer Gesellschaftsschicht. 


Nun, eines Tages rannte ich einem Ball nach über diese Gartengasse, in welcher es keine Gärten gibt, und ein Auto raste, im Nachhinein betrachtet mit Sicherheit viel zu schnell, es wäre gut gewesen damals bereits Smart Citys zu haben, eine Welt ohne Recht auf absurden Individualverkehr.

Und Petzi wäre auch nicht gestohlen worden mit all den Kameras und Drohnen und einer nicht aus Rechten gebildeten werteneutralen faktbasierten Robot Police. Also ich rannte und ich denke ich renne immer noch, Bremsen quietschen. Vielleicht starb damals eines meiner Katzenleben. Ich träumte kurz davor oder kurz danach vom selben Erlebnis. Der Tod fühlte sich heiss und Comittet an.


Ich blieb aber offensichtlich putzemunter in jenem Keller in dem man meine Großmutter damals abgeschoben hatte mit ihrer Tochter weil sie etwas leicht zu übervorteilen war. Beide auf ihre Art. Nicht umsonst oft von ihren Besitzern Äffchen genannt. Ein bisserl von dieser Grund Naivität und herumgereichten Devotion habe ich wohl auch noch irgendwo.


Das Haus an der Ecke Gartengasse/

Alberstraße

ist an sich in durchaus lebensliebenswert, diese Altbauwohnungen die wirklich etwas her machen können. Die riesige große braune Holztür hatte viele Jahre sogar noch einen ebenso riesigen altmodischen Eisenschlüssel. Und ganz ehrlich St. Leonhard ist einen Stadtteilführer wert. 


Mit Geidorf zusammen, und dem Lend, ich denke alle sollten als eigene Städtchen gesehen, das Thema habe ich schon irgendwo angeschnitten.


Und ganz nebenbei ist es hier so schön hinterglistig schglemisch froh möglich ein megaphon zu sein, lassen sich die Zeiten wie ein schlecht recherchierter Sozialporno betatschen.


Was hat sich schon geändert, es ist neu verputzt, das Haus und

keiner wohnt mehr wo ich vegetierte. Erinnerungen bilden sich vorsichtig dahinwütend zu Kaskaden, Fontänen des Dasein ohne gewichtige Bedeutung.

Vielleicht ist es aber eigentlich nur ein Spaziergang, ohne bedeutungschwangerem zukünftigen Diskurs, eine Weile in den alten Moods tauchen, denn es ist außerhalb wie da unten drinnen eine fast gütige Freude, eine erdige, modernde Dramendrüse, und dennoch in keinem Moment unangenehm.

Frieden voller Fleiß.

Der Rückkehrer ist ein Sufi geworden, ein Silver Surfer der unartigen Künste, eine Singularität ohne Zweifel.

Er grinst sich eins, er mag die Atmosphäre zwischen all diesen versteinerten Zeugen von ignoriertem krassem Geschrei , er streunt und wird hier einigem auf Grunde gehen, die Blößen entkorken , die den zeitlosen bürgerlichen Beliebigkeiten so wichtig und teuer.

Ihre lackierter Schock, ihre goldene Badewannen Primitivität. Selbst ihre Güte besteht aus Stehsätzen.

All das ist in Graz recht okay, hier ist Waffenstillstandszone.



Manchmal saß ich bei den Nachbarn da unten, in der anderen Hälfte der eigentlich einmal eine Ganze Gesamte gewesenen Wohnung. Bei den Raths, die zugleich auch Hausmeister waren, wir sind eine Art Gesinde hier, die Betuchten schleichen nur zum Wein holen oder Dinge verstauen oder einen Auftrag zum Reparieren an den Herrn Rath herab.

Da gab es eine zu tapezierte Zimmertür in der kleinen Küche, in der Großmutter auf dem Bett schlief. So eine Bettbank mit bunten altmodischem Muster aus den Sechzigern. 

Und ganz viel Keller überall.

Die Kellerkinder sind da.

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